Am Donnerstag, 2. Juni 2022 jährt sich die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts der Echazbahn von Reutlingen nach Honau zum 130. Mal.
Grund genug für uns an dieses historische Datum zu erinnern.
Wurde doch die Bahn von der Genehmigung bis zum Zugbetrieb innerhalb von drei Jahren erbaut.
Weitere fünfzehn Monate später, ab 1. Oktober 1893, konnte man mit der Bahn sogar bis nach Münsingen fahren.
Und heute…?
Die Bahn wurde vor etwas über fünfzig (1969 – Zahnradbahn) bzw. rund vierzig Jahren (1980-83) – nachdem die Fahrpläne durch den politisch begünstigten Individualverkehr immer mehr ausgedünnt und mehrere Parallelverbindungen per Omnibus eingerichtet wurden – sukzessive eingestellt und die Schienen sinnigerweise sehr schnell entfernt.
Entfernt, damit eine eventuelle Wiederinbetriebnahme schier unmöglich werden sollte. Doch zwischenzeitlich hat der immer noch begünstigte Straßenverkehr Dimensionen angenommen, welcher die kühnsten Vorstellungen der autophilen 1960er bis 1990er Jahre bei weitem übertroffen hat und deren Größen – wenn man den Prognosen der Experten Glauben schenken darf – weiterhin zunehmen werden.
Die Lösung, wenigstens einen Teils der Verkehrsprobleme durch eine umweltverträgliche Regional-Stadtbahn abzufangen, werden schon seit dem letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts diskutiert, bisher allerdings ohne greifbare Ergebnisse für das Echaztal und die Engstinger Alb.
Eigentlich liegen die Vorteile einer Regional-Stadtbahn klar auf der Hand und werden durch die Erfolge der Bahnen in der näheren Umgebung (Ermstalbahn, Ammertalbahn, Schönbuchbahn) seit Jahren durch steigende Fahrgastzahlen bewiesen.
Es ist deshalb umsomehr unverständlich, daß trotz der Erfolge oben genannter Bahnen und der Finanzierungszusage seitens des Bundes und des Landes so wenig in Richtung Regional-Stadtbahn von Reutlingen nach Engstingen bewegt.